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Dialogue pédagogique – Dix ans de bonnes pratiques dans les écoles bernoises

Pour la dixième fois, la Direction de l’instruction publique et de la culture a publié, dans le cadre du Dialogue pédagogique, des films sur les bonnes pratiques dans le but d’inciter les écoles à réaliser leurs propres projets.

Sept nouveaux courts métrages représentant tous les degrés scolaires et toutes les régions du canton sont disponibles sur le site Internet dédié (www.be.ch/bonnespratiques). Ils traitent notamment de formes d’apprentissage flexibles, du potentiel des partenariats et d’approches innovantes pour l’organisation de l’école et de l’enseignement dans le contexte de la pénurie de personnel enseignant. Un film en langue française a été réalisé à Loveresse : les enseignantes Julie Staudenmann et Chloé Bonjour, des cycles 1 et 2, ont travaillé ces dernières années sur l’individualisation et la flexibilisation de l’enseignement avec la conception universelle de l’apprentissage (CUA). Dans ce cadre, des postes de travail et des exercices variés sont proposés aux élèves, des objectifs sont fixés, mais les dates d’examen sont convenues en commun. De plus, un jardin pédagogique apporte de la variété, de l’air frais et des contenus d’apprentissage pratiques. Les élèves sont très motivés et aiment aller à l’école. Cette année encore, il sera possible d’approfondir les contenus des films en partie dans les écoles concernées et, l’année prochaine, il y aura de nouveau une première des films. L’Office de l’école obligatoire et du conseil (OECO) informera les directions d’école en temps voulu dans sa lettre d’information.

Pädagogischer Dialog – Zehn Jahre Good Practice aus Berner Schulen

Zum Jubiläum des Pädagogischen Dialogs wurden sieben neue Kurzfilme mit Schul- und Unterrichtsbeispielen aus Berner Schulen erstmals im Kino gezeigt. Der Einladung zur Premiere folgten rund 300 Teilnehmende aus verschiedenen Bildungsbereichen.

Die Filme Good Practice 2024 entstanden in allen Regionen und auf allen Schulstufen im Kanton Bern – sie berühren und inspirieren auf unterschiedlichste Weise zu eigenen Umsetzungen. Sie thematisieren unter anderem flexible Lernformen, innovative Ansätze in der Schul- und Unterrichtsorganisation angesichts des Lehrpersonenmangels sowie das Potenzial von Partnerschaften.

Vom Glücksfall «Problem»

Überraschend viele gute Ideen und Projekte entstehen, weil es irgendwo harzt. In St. Stephan beispielsweise ist der Lehrpersonenmangel seit vielen Jahren akut, was die Schule zum kreativen Denken angeregt hat. Die Umstellung von drei Klassen im Zyklus 2 zu einer grossen mit vierzig Schulkindern beschreibt Schulleiter Tobias König als Glücksfall, da echte Zusammenarbeit sowie ein besseres Schulklima entstanden seien. Die Motivation aller Beteiligten ist stark gestiegen.

Auch in Uetendorf bewog die zunehmend schwierige Situation im Zyklus 1 die zuständige Schulleiterin Christine Maurer zu handeln. Seit einigen Jahren stellte sie fest, dass vermehrt Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten wie mangelnder Impulskontrolle, eingeschränkter Selbstregulation, Aufmerksamkeitsdefiziten sowie geringerer Konzentrationsfähigkeit in den Kindergarten eintraten. Auch motorische und sprachliche Defizite, oftmals im Zusammenhang mit der ausgeprägten Nutzung von digitalen Medien – nicht nur der Kinder, sondern auch der Eltern – nahmen zu. Der Film zeigt auf, wie sich Christine Maurer einerseits erfolgreich dafür einsetzte, dass die Gemeinde verstärkt in die frühe Förderung investierte, und anderseits, was im nun entstandenen Familienzentrum für die Familien angeboten wird. Für Uetendorf ist das Zentrum eine Bereicherung, sodass es nun unbefristet weitergeführt wird.

Wertvolle Zusammenarbeit

Bildungs- und Kulturdirektorin Christine Häsler bei der Begrüssung der Gäste an der Filmpremiere im Pathé Westside.

Dass es sich lohnt, auf Partner zuzugehen, verdeutlichen zwei weitere Filmbeispiele: Beim Besuch der Achtklässlerinnen und Achtklässler der Schule Manuel auf einem Biohof in Hindelbank wird klar, was Bildungsdirektorin Christine Häsler bei der Begrüssung der Gäste an der Filmpremiere meinte: «Schule auf dem Bauernhof ist definitiv mehr als Tiere streicheln. Die Schülerinnen und Schüler legen Hand an und erfahren hautnah, wie Lebensmittelproduktion, Nachhaltigkeit und Ethik im Zusammenhang stehen.» Gerade auch im Zyklus 3 können auf Bauernhöfen aktuelle Themen beleuchtet werden – beispielsweise die Berufswahl, ökonomische Fragen und das Klima.

Das Beispiel aus Gerzensee wiederum zeigt eindrückliche und vielfältige Zusammenarbeitsformen in direkter Umgebung. Im Film werden Lesetandems zwischen der 2. und 8. Klasse porträtiert, stufenübergreifende Bauprojekte – und auch das Znüni im Kindergarten wird von Oberstufenschülerinnen und -schülern freiwillig begleitet. Die Auswirkungen auf alle Beteiligten sind äusserst positiv, der Enthusiasmus ist spürbar.

Von individualisierten Prüfungen mit Obstsalat und gespielten Herzinfarkten

Die Bildungs- und Kulturdirektion lud Ende August zu einer Weiterbildung mit Austausch, Popcorn und Filmen in Kinoqualität ein.

Im diesjährigen Beispiel der Sek II zeigt die gibb Berufsfachschule Bern mit myEDU ein Konzept, das mithilfe digitaler Hilfsmittel es allen Lernenden ermöglicht, ein individuelles Programm für die Kochlehre (EBA und EFZ) zusammenzustellen. Dabei bleibt sehr vieles analog und praxisnah: Die Lehrpersonen von BKU und ABU spannen zusammen und lassen die Lernenden Bewerbungsgespräche oder Grossbeschaffungen simulieren. Herausfordernde Situationen aus den Lehrbetrieben werden nachgestellt oder besprochen. Dank der digitalen Tools ist bekannt, woran die Lernenden arbeiten und was sie als Nächstes in Angriff nehmen. Sie können sich so unkompliziert zu Lerntandems zusammenschliessen, zeitunabhängig Lernen und ihre Fragen deponieren. Selbst Prüfungszeitpunkt und die Form der Prüfung können individuell abgemacht werden. So schliessen eher praktisch begabte Lernende gewisse Themen auch mit der Zubereitung und der Dokumentation eines Gerichts ab anstelle einer Prüfung. Die Umstellungen haben zu viel grösserer Motivation als sonst geführt, was Lernende und Lehrpersonen doppelt schätzen.

Auch in Loveresse haben die Lehrerinnen des Zyklus 1 und 2 in den letzten Jahren auf mehr Individualität und Flexibilität hingearbeitet: Vielfältige Arbeitsplätze und Übungen stehen zur Auswahl, Ziele werden vorgegeben, jedoch die Prüfungstermine gemeinsam vereinbart. Dazu sorgt ein Schulgarten für Abwechslung, frische Luft und praxisnahe Lerninhalte. In der 1./2. Klasse aus Pieterlen wiederum ist das Spiel im Zentrum, und es ist spürbar, wie viel die Kinder fast beiläufig lernen können: Im selbst aufgebauten Spital wird geschrieben, gelesen, gerechnet und gebastelt. Zudem organisieren und entwickeln die Kinder gemeinsam ihre Umgebung, kommunizieren und kollaborieren aktiv untereinander und können so auch Sozialkompetenzen und Reflexion üben.

Good Practice

Seit 2014 veröffentlicht die Bildungs- und Kulturdirektion im Rahmen des Pädagogischen Dialogs jährlich zahlreiche inspirierende Beispiele aus Berner Schulen. Insgesamt sind auf der Kantonswebsite mittlerweile mehr als sechzig filmische Einblicke in Schul- und Unterrichtsentwicklungen verfügbar. Die Filme werden mit weiterführenden Links begleitet, die porträtierten Schulen gewähren an Veranstaltungen zusätzliche Einblicke. So sind auch dieses Jahr Vertiefungsabende vorgesehen, im AKVB-Newsletter erhalten Sie jeweils die Einladung dazu. Und, auch die Planung der nächsten Filme und der Kino premiere geht voran.

Die Good-Practice-Filme sind auf der Webseite der Bildungs- und Kulturdirektion verfügbar.

www.be.ch/goodpractice

Monika Mrazeck

Photos : Linda Pollari

 

EDUCATION 3.24

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