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Continuer à développer la qualité de l'enseignement

Qu’est-ce qu’une bonne culture d’apprentissage ? C’est la question qui était au centre d’une évaluation externe réalisée lors de l’année scolaire 2023-2024 au gymnase d’Interlaken par l’agence ZEM CES sur mandat de l’Office des écoles moyennes et de la formation professionnelle. Les conclusions permettent à ce gymnase d’améliorer ses processus de feed-back et de continuer à développer la qualité de l’enseignement.

« Le point de vue extérieur est important », souligne la rectrice Andrea Iseli. Elle est à la tête du gymnase d’Interlaken depuis 2016 et était aussi à l’origine du projet de développement de l’enseignement « réussir » (2018-2022). Selon elle, un point de vue extérieur permet de déclencher ou de renforcer des processus de réflexion et de changement. Elle constate d’ailleurs que les enseignantes et enseignants sont disposés à se poser des questions sur la culture d’apprentissage. Après quelques années consacrées à des projets de développement de l’école, le gymnase d’Interlaken se reconcentre désormais sur son activité principale : « Nous attribuons davantage d’importance à la gestion de la qualité : la culture d’apprentissage, la garantie de la qualité dans l’enseignement et l’encouragement de la culture du feed-back ».

Qualitätsmanagement – «Der Blick von Aussen ist wichtig»

Was ist gute Lernkultur? Diese Frage stand im Fokus einer externen Schulevaluation zum Qualitätsmanagement am Gymnasium Interlaken. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen der Schule dazu, Feedbackprozesse zu verbessern und die Unterrichtsqualität weiterzuentwickeln.

«Die externe Sicht trägt dazu bei, Denk- und Veränderungsprozesse auszulösen oder zu bestärken.» Andrea Iseli, Rektorin Gymnasium Interlaken.

«Guter Unterricht basiert auf gegenseitigem Respekt, und er begleitet die Schülerinnen und Schüler beim selbstständigen Lernen und kritischen Denken», sagt Rektorin Andrea Iseli. Sie leitet das Gymnasium Interlaken seit 2016 und hat in dieser Funktion bereits das Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekt «réussir» (2018–2022) gestaltet. Damals lag der Akzent auf dem Ausbau alternativer Unterrichtsformen und überfachlicher Kompetenzen, verbunden mit einer Systematisierung der Qualitätsentwicklung und -sicherung. Parallel dazu wurde das Leitbild überarbeitet. Darin orientiert sich die kleine Mittelschule «im Herzen der Berner Alpen» am Sinnbild des Bergsteigens. «Anspruchsvoll und ansprechend, lokal und doch weltoffen, persönlich und partnerschaftlich, eigenständig und engagiert, nachhaltig und neugierig»: so die Stichworte im Leitbild, deren Anfangsbuchstaben zusammen das Akronym ALPEN ergeben.

Evaluation des Potenzials

An diese Entwicklungen der letzten Jahre knüpfte im Schuljahr 2023/2024 die externe Evaluation an. Ausgeführt wurde sie von der Fachagentur ZEM CES im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes. Dabei ging es insbesondere darum herauszufinden, wie alle Beteiligten die Lernkultur einschätzen und wo sie Entwicklungspotenzial sehen. Nebst einer Onlinebefragung bei Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern führte das Evaluationsteam Gruppengespräche durch, sowohl am Hauptstandort Interlaken wie auch an der Abteilung in Gstaad. Gab es interne Widerstände zu überwinden? «Keinesfalls», sagt Andrea Iseli. «Wir haben den ganzen Prozess sehr positiv erlebt. Geschätzt wurden insbesondere die qualitativen Interviews, bei denen sich die Beteiligten mit eigenen Anliegen einbringen konnten.»

Konkrete Handlungsempfehlungen

Der Evaluationsprozess mündete in einen Bericht mit mehreren Handlungsempfehlungen. «Dieser Blick von aussen ist wichtig», betont die Rektorin. Die externe Sicht trage dazu bei, Denk- und Veränderungsprozesse auszulösen oder zu bestärken. Denn möglicherweise habe man selber das Gefühl, das Richtige zu tun, «aber vielleicht nicht in einer Form, die wirksam ist.» Als besonders hilfreich erachtete die Schulleiterin die konkreten Hinweise auf Verbesserungspotenzial und die Vorschläge zum weiteren Vorgehen. Generell wird das Unterrichtsklima von den Beteiligten als positiv bewertet. Handlungsbedarf ortet das Evaluationsteam jedoch bei den Feedbackprozessen. Zwar finde die systematische, gemeinsame Reflexion von Lehrperson sowie Schülerinnen und Schülern über den Unterricht ansatzweise statt, heisst es im Bericht. Der Nutzen des Klassenfeedbacks werde aber sehr unterschiedlich eingeschätzt. So bezweifeln Schülerinnen und Schüler, die schon länger am Gymnasium sind, dass ihre Rückmeldungen tatsächlich zu spürbaren Veränderungen im Unterricht führen. Auch stellen einige Lehrpersonen die Sinnhaftigkeit des Standardfragebogens infrage. Diese Befunde seien «ein Wermutstropfen» im ansonsten erfreulichen Gesamtbild, räumt Andrea Iseli ein. «Daran müssen wir arbeiten: Nur wenn Feedbackprozesse abgeschlossen werden, kann auch Unterrichtsentwicklung stattfinden.»

Konkret wird die Schulleitung das Thema im Rahmen einer Lehrpersonenarbeitstagung (LAT) aufgreifen. Andrea Iseli kann sich vorstellen, dabei auch die Schülerorganisationen miteinzubeziehen. «Wir müssen darüber reden, was Feedbackkultur ist und welchen Stellenwert sie einnimmt.» Dazu will die Schulleitung den Prozess für die nötigen Anpassungen gemeinsam mit der bereits länger bestehenden, schulinternen «Gruppe E» (Entwicklung) anstossen.

Verstetigung und Verankerung

Die Bereitschaft des Kollegiums, sich diesen Fragen zu stellen, sei spürbar, stellt die Rektorin fest. Sie illustriert dies mit dem Beispiel einer Rückmeldung einer Lehrperson aus dem Evaluationsprozess: «Sie schätzte den Austausch in den Gruppeninterviews sehr und schlug vor, sich künftig alle paar Monate nach Schulschluss zusammenzusetzen, um über Lernkultur und guten Unterricht zu sprechen.» Diese Idee werde man sicher aufnehmen, sagt Andrea Iseli. Ziel sei es, gewisse Prozesse zu formalisieren beziehungsweise zu verstetigen. Die Schule ist in den letzten Jahren stark gewachsen, was nebst Raumknappheit auch den Ruf nach mehr Organisation mit sich bringt. Mit 22 Klassen gehört das Gymnasium Interlaken nach wie vor zu den kleineren Maturitätsschulen im Kanton Bern. Die Kleinheit der Schule wird denn auch als Stärke begriffen.

Umsetzen will die Schulleitung auch die Empfehlung, das Leitbild noch stärker gegen innen zu verankern – über dessen Wert als «Aushängeschild» hinaus. Andrea Iseli will dies verknüpfen mit der Überarbeitung der Kriterien für guten Unterricht, die 2017 erarbeitet wurden und ihr aus heutiger Sicht überholt erscheinen. «Mit dem Schulentwicklungsprojekt haben wir neue Unterrichtsformen eingeführt, wie zum Beispiel interdisziplinäre Projektwochen. Das verändert auch die Rolle der Lehrperson im Unterricht.» Dieses neue Verständnis lasse sich gut mit den Werten im Leitbild verbinden.

Viertagewoche als «Fluch und Segen»

Eine Besonderheit des Gymnasiums Interlaken ist der unterrichtsfreie Mittwoch, der mit der Schulgründung im Jahr 1963 eingeführt worden war. Grund ist das grosse Einzugsgebiet der Mittelschule – bis hin nach Guttannen, Wengen oder dem Hasliberg. Dank der Viertagewoche müssen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus entlegenen Dörfern nicht jeden Tag lange Reisewege absolvieren. Die Lektionenzahl ist jedoch gleich hoch wie an anderen Gymnasien im Kanton Bern. Das führt in Interlaken zu intensiven Schultagen von jeweils bis zu neun oder gar zehn Lektionen.

Als «Fluch und Segen zugleich» bezeichnet Andrea Iseli denn auch das Viertagemodell. Ein Fluch deshalb, weil die langen Unterrichtstage sehr anstrengend sind und keine unterrichtsfreien Zwischenstunden vorsehen. Der Segen wiederum liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Zeit selber einzuteilen und selbstständig am Stoff und den Lernzielen zu arbeiten. Auch im Rahmen der Evaluation wurde das Modell von den Betroffenen mehrheitlich als pädagogisch förderlich beurteilt. «Auch bei Ehemaligen-Befragungen wird die Viertagewoche als Plus bezeichnet.» Für die Schulleiterin besteht der Segen des unterrichtsfreien Mittwochs zudem darin, «dass wir dann Platz für Sondergefässe wie Sprach-, Vertiefungskurse oder Theater- und Chorproben haben». Ansetzen lassen sich an diesem Tag auch ganztägige Fachexkursionen.

Und welches ist die wichtigste Erkenntnis, die Andrea Iseli als Schulleiterin aus dem Evaluationsprozess gewonnen hat? «Die wichtigste Botschaft ist: Kehren wir zurück zum Kerngeschäft.» In den letzten Jahren sei die Schule stark mit Schulentwicklungsprojekten beschäftigt gewesen, die viele Veränderungen mit sich brachten – darunter neue Unterrichtsformen und -zeiten. «Jetzt legen wir wieder mehr Gewicht auf das Qualitätsmanagement: auf Lernkultur, Qualitätssicherung im Unterricht und die Förderung der Feedbackkultur.»

  • www.gyminterlaken.ch

Theodora Peter

Photo : Sam Bosshard

 

EDUCATION 3.24

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