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Un nouveau plan d'études pour la maturité spécialisée

À la rentrée 2024, un nouveau plan d’études pour la maturité spécialisée entrera en vigueur dans le canton de Berne. D’après Markus Stadler, responsable du cours d’introduction de la maturité spécialisée orientation Santé, le nouveau plan d’études présente différents atouts : « Il décrit clairement les compétences requises dans chaque domaine. Cela donne une certaine assurance aux élèves et aux formatrices et formateurs. » La formation débute par un cours d’introduction de trois semaines. Celui-ci prépare les élèves aux 24 semaines suivantes, durant lesquelles ils effectuent un stage dans une institution de santé. Il est aussi une introduction aux travaux scientifiques. Le stage, quant à lui, comprend cinq journées d’encadrement durant lesquelles les élèves mènent une réflexion sur leur stage et se préparent au travail de maturité.
La maturité spécialisée suit directement la filière de formation de trois ans en école de culture générale. Les titulaires d’une maturité spécialisée orientation Santé ou Travail social ont directement accès à la procédure d’admission en haute école spécialisée dans le domaine correspondant. La maturité spécialisée orientation Pédagogie donne un accès direct aux filières de formation à l’enseignement au degré primaire proposées par les hautes écoles pédagogiques.

Fachmaturität Gesundheit: Der neue Lehrplan gibt mehr Sicherheit

Die Schweiz kennt die gymnasiale Maturität sowie die Berufs- und die Fachmaturität. Letztere wird ab Sommer 2024 nach neuem Lehrplan umgesetzt. Markus Stadler vom Berner Bildungszentrum Pflege erklärt, was die Fachmaturität leistet und was sich im Bildungsgang «Fachmaturität Gesundheit» im neuen Schuljahr ändert.

Herr Stadler, in wenigen Worten: Was ist eine Fachmaturität?
Sie bereitet Absolvierende der Fachmittelschule (FMS) auf ein Fachhochschulstudium in den Berufsfeldern Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik vor – je nachdem, für welches Berufsfeld man sich im Verlauf der FMS entschieden hat. Erworben wird sie im Anschluss an die FMS während eines weiteren Ausbildungsjahrs. Im Gegensatz zur gymnasialen Maturität beinhaltet die Fachmaturität neben Unterricht auch Praktika. Wer nach der Fachmaturität noch die ergänzende «Passerelle» absolviert, kann an einer universitären Hochschule oder an einer Pädagogischen Hochschule studieren.

Wie sieht der Bildungsgang für die Fachmaturität aus?
Je nach Berufsfeld ist der Bildungsgang etwas unterschiedlich gestaltet. Bei der Fachmaturität Gesundheit beginnt er mit einem dreiwöchigen Einführungskurs am Bildungszentrum (BZ) Pflege. Unmittelbar darauf folgt ein Praktikum, das 24 Wochen dauert sowie fünf zusätzliche Begleittage beinhaltet. Den Abschluss bildet die Fachmaturitätsarbeit, die ein Thema aus dem Praktikum behandelt. Studierende, die am BZ Pflege den Bildungsgang «Dipl. Pflegefachperson HF» absolvieren und im Besitz eines Fachmittelschulausweises sind, können ebenfalls die Fachmaturität erwerben. Sie müssen dafür im vierten Ausbildungssemester eine entsprechende Arbeit verfassen und präsentieren.

Welches Wissen, welche Skills vermittelt der Einführungskurs?
Wir führen die Teilnehmenden mit dem Praktikum an Patientinnen- und Patientensituationen heran. Im Kurs vertiefen sie ihr berufsfeldspezifisches Vorwissen, das sie aus der FMS mitbringen. Sie erwerben Grundlagenwissen in Fächern wie Ethik, Gesundheitsökonomie und Interprofessionalität. Sie lernen zum Beispiel, unter welchen wirtschaftlichen Bedingungen Gesundheitsinstitutionen arbeiten und wie die verschiedenen Berufsgruppen interagieren. Darüber hinaus erweitern sie ihr Wissen in Themen wie Hygiene, Ernährung, Mobilisation, Ruhe, Schlaf, Kommunikation oder Informationstechnologie. Zum Einführungskurs gehört ein interprofessionelles Setting, welches das BZ Pflege mit der Berner Fachhochschule und dem «medi – Zentrum für medizinische Bildung» organisiert. Die Teilnehmenden können sich dort mit Studierenden verschiedener Gesundheitsberufe austauschen: Geburtshilfe, Physiotherapie, Ernährung und Diätetik, Dental-
hygiene, Rettungssanität, medizinisch-technische Radiologie, biomedizinische Analytik.

Welche Bedeutung haben die Begleittage während des Praktikums?
Die Absolvierenden können Fragen diskutieren, die sie aus dem Praktikum mitbringen. Sie bereiten sich aber auch auf die Fachmaturitätsarbeit vor. Expertinnen und Experten zeigen ihnen, wie sie ein passendes Thema finden und die dazugehörige Leitfrage formulieren.

Warum ist für die Fachmaturität ein neuer Lehrplan erstellt worden?
2018 hat die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren ein neues Reglement für die FMS verabschiedet. Die entsprechenden Änderungen gelten im Kanton Bern seit Schulbeginn 2021. Seither entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler nach dem zweiten Schuljahr für ein Berufsfeld. Das dritte Jahr ist dann berufsfeldspezifisch ausgerichtet. Weil die Fachmaturität auf dem FMS-Bildungsgang aufbaut, musste ein neuer Lehrplan erarbeitet werden. Die Änderungen treten im Sommer 2024 in Kraft.

Was ändert sich bei der Fachmaturität Gesundheit?
Der neue Lehrplan ist strukturierter und beschreibt klar, welche Kompetenzen in den verschiedenen Bereichen nachgewiesen werden müssen. Das gibt den Absolvierenden wie den Ausbildenden mehr Sicherheit. Der Einführungskurs umfasst neu drei statt wie bisher vier Wochen. Dafür kommen die fünf Begleittage während des Praktikums dazu.

Bereitet die Fachmaturität Gesundheit damit besser auf ein Fachhochschulstudium vor?
Ja. In den Einführungskurs wurde beispielsweise das Thema «Wissenschaftliches Arbeiten» integriert. Wir versuchen, die Freude am Entwickeln von Themen und am Schreiben von Arbeiten zu fördern – eine Vorbereitung auf ein Fachhochschulstudium. Gleichzeitig wird das Interesse an der Pflege und an weiteren Gesundheitsberufen gestärkt. Bereits mit dem FMS-Ausweis gibt es die Möglichkeit, einen Bildungsgang an den höheren Fachschulen – BZ Pflege, Medi – zu absolvieren. Mit den Begleittagen geben wir den Studierenden die Möglichkeit, in ihrer Klasse den Verlauf des Praktikums zu reflektieren und sich mit Peers auszutauschen.

Wie hoch ist bei der Fachmaturität Gesundheit die Quote des Übertritts an die Fachhochschule?
Im Kanton Bern zählen wir im Bereich Gesundheit 70 bis 80 Fachmaturandinnen und -maturanden pro Jahr. Etwa die Hälfte beginnt ein Fachhochschulstudium. Die andere Hälfte schlägt den Weg an eine Höhere Fachschule ein.

Wie bedeutend ist die Fachmaturität für das Gesundheitswesen?
Sie leistet einen Beitrag dazu, dass es in unserem Berufsfeld genügend hoch qualifizierte Fachleute gibt. Die solide Allgemeinbildung, wie sie die FMS vermittelt, trägt auch Wesentliches dazu bei, dass die Verweildauer der Fachpersonen in ihrem Beruf steigt.

Markus Stadler (62)

arbeitet am Bildungszentrum Pflege Bern als Leiter der Abteilung «Kind-Jugend-Familie-Frau». Er ist Hauptverantwortlicher für die Vorbereitung auf die Fachmaturität am BZ Pflege. An der Berner Fachhochschule ist er als Lehrbeauftragter Hebammen BSc tätig.

Rolf Marti

EDUCATION 1.24

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