Depuis août 2024, Jean-Daniel Roth est CEO de BeLEARN, le centre national de compétences pour la transformation numérique dans la formation. Auparavant, il était enseignant, entrepreneur et expert en communication. BeLEARN promeut les projets de recherche entre hautes écoles. Pour ce faire, il les met en réseau avec les écoles, l’administration publique et les entreprises, et aide à la mise en œuvre pratique des résultats des recherches.
D’après Jean-Daniel Roth, la numérisation seule ne suffit pas à améliorer automatiquement la formation. Il faut un ensemble de mesures qui comprennent l’organisation de l’école, la culture scolaire, les formes d’apprentissage et d’enseignement, les questions éthiques et la protection des données. Pour concrètement progresser dans le quotidien de la formation, il faut, selon M. Roth, aborder les moyens d’apprentissage numériques en faisant preuve d’ouverture d’esprit et en mettant l’accent sur leur utilité. Lancé en 2021 par le canton de Berne, BeLEARN a été fondé par l’Université de Berne, la PHBern, la Haute école spécialisée bernoise, la Haute école fédérale en formation professionnelle et l’EPFL.
BeLEARN – «Digitalisierung allein ist noch kein Qualitätsmerkmal»
Seit August 2024 leitet Jean-Daniel Roth BeLEARN, das nationale Kompetenzzentrum für den digitalen Wandel in der Bildung. Was genau macht BeLEARN? Und: Welche Schwerpunkte will der neue Leiter setzen? EDUCATION hat nachgefragt.

Herr Roth, was fasziniert Sie an Ihrer neuen Aufgabe bei BeLEARN?
Jean-Daniel Roth In den vergangenen Jahren habe ich mich intensiv mit Innovation und digitalem Wandel auseinandergesetzt und dabei immer auch Wissensvermittlung betrieben – in Form von Referaten, Workshops oder Schulungen. BeLEARN vereint diese Themen auf einzigartige Weise. Es ist, als hätte ich im Laufe der Jahre viele verschiedene Blumen gesammelt – und nun mit BeLEARN eine Vase gefunden, in der sie gemeinsam zur Geltung kommen können.
Sie waren zuvor Volksschullehrer, Kommunikationsleiter und Geschäftsführer einer Agentur für digitale Strategien und Kommunikation. Was nehmen Sie an Skills aus diesen Tätigkeiten in Ihre neue Funktion mit?
Ich habe durch meine Erfahrungen im digitalen und strategischen Bereich ein Gespür dafür entwickelt, wie sich unterschiedliche Themen verbinden lassen. Und Kommunikation spielt – gerade im Hinblick auf die Umsetzung der nationalen Strategie von BeLEARN – eine immer zentralere Rolle. Auch betriebswirtschaftliche Überlegungen sind unerlässlich. Hier kann ich auf meine Erfahrungen als Unternehmer zurückgreifen. Nicht zuletzt hilft mir, dass ich einmal Klassenlehrer war. Diese Perspektive prägt mein Verständnis für die Praxis bis heute.
In wenigen Worten: Was ist BeLEARN?
Ein national tätiges Kompetenzzentrum für den digitalen Wandel in der Bildung, das in Bern verwurzelt ist. Wir fördern hochschulübergreifende und interdisziplinäre Forschungsprojekte, machen deren Ergebnisse sichtbar und unterstützen damit ihre Integration in das Bildungssystem.
Wer steht hinter BeLEARN?
BeLEARN ist ein Verein, der von der Universität Bern, der Pädagogischen Hochschule Bern, der Berner Fachhochschule, der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung sowie der EPFL getragen wird. Finanziert wird BeLEARN via die Hochschulen durch den Kanton Bern.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen im Zusammenspiel von Bildung und Digitalisierung?
Digitalisierung allein ist noch kein Qualitätsmerkmal. Die Digitalisierung muss über rein technische Aspekte hinausgehen und neue Formen des Lehrens und Lernens, die Veränderung der Schulorganisation und der Schulkultur, ethische Fragestellungen, den Datenschutz und weitere Aspekte einschliessen. Die Tatsache, dass viele dieser Themen gleichzeitig und in kurzer Zeit auf das Bildungssystem treffen, bringt manche Institutionen an ihre Grenzen.
Was leistet BeLEARN, um diese Herausforderungen zu meistern?
Die Institutionen können die Komplexität und das hohe Tempo des digitalen Wan dels immer seltener allein bewältigen. Deshalb fördert BeLEARN hochschulübergreifende Forschungsprojekte, in denen zum Beispiel technische Expertise auf didaktisches Know-how trifft. Interdisziplinäre Teams entwickeln Lösungen mit Blick auf die Anwendung im Bildungsalltag. BeLEARN dient dabei als Plattform, auf der sich Akteurinnen und Akteure aus Forschung, Praxis, Verwaltung und Unternehmen vernetzen – sowohl bei Anlässen in unserem Innovationshub als auch über unsere Onlineplattform BeLEARN-Connect. Alleingänge führen in komplexen Zeiten nicht weiter – nur das Zusammenlegen von Kompetenzen bzw. die Zusammenarbeit in Teams.
BeLEARN will Forschung und Bildungspraxis enger vernetzen. Wie gut funktioniert das?
Das ist in der Tat eine Herausforderung. Wir wollen deshalb weitere Kontaktpunkte schaffen, bei denen sich die verschiedenen Anspruchsgruppen vernetzen können. Zum Beispiel planen wir am 4. September an der PHBern die erste BeLEARN-Konferenz unter dem Titel «Translation 2025». Dort werden sich Fachleute aus Forschung und Bildungspraxisaustauschen und vernetzen. Auch Unternehmen und Verbände, die neue Technologien zur Wissensvermittlung einsetzen, sind willkommen. Zudem haben wir eine Onlineplattform geschaffen, auf der Fachleute aus der Praxis Fragen an die Forschung richten können.
Welche Schwerpunkte möchten Sie als CEO von BeLEARN in den nächsten Jahren setzen?
Wir wollen die skizzierte Vernetzung zwischen Bildungspraxis, Forschung, Verwaltung, Verbänden und Unternehmen weiter vorantreiben. Im Rahmen der nationalen Strategie werden wir uns verstärkt darauf konzentrieren, weitere Partner zu gewinnen. Gleichzeitig möchten wir zusätzliche Kantone für die Idee begeistern, hochwertige Forschung hochschulübergreifend mitzugestalten.
Zum Schluss die Gretchenfrage: Lernen Menschen mit digitalen Tools wirklich besser – oder handelt es sich nur um alten Wein in neuen Schläuchen?
Es geht nicht nur darum, Bestehendes zu digitalisieren, sondern um die Frage, welche neuen digitalen Werkzeuge einen didaktischen und pädagogischen Mehrwert für die Bildungspraxis bringen und wie sie unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Infrastruktur, Datenschutz, Kosten und Ethik nachhaltig in die Bildungslandschaft integriert werden können. Um diese Fragen zu beantworten, brauchen wir Bildungsforschung und die Bereitschaft, neue Formen des Lernens und Lehrens auszuprobieren.
Jean-Daniel Roth (53)
ist seit August 2024 CEO von BeLEARN. Zuvor war er Lehrer und Leiter der Kommunikationsagentur mycomm, wo er Projekte für renommierte Kunden wie Swisscom und die Schweizer Salinen verantwortete. Roth verfügt über einen Master in Business Administration, einen MAS in Corporate Communication Management sowie mehrere CAS zu Themen rund um digitale Strategien und Wertschöpfung und agile Arbeitsweisen.
Translationsmodell
Das Translationsmodell von BeLEARN fördert die Zusammenarbeit zwischen Bildungsforschung und Praxis, um evidenzbasierte digitale Werkzeuge und Konzepte mit didaktischem und pädagogischem Mehrwert zu entwickeln und in das Bildungssystem zu integrieren. Durch Vernetzung, Finanzierung und Wissenstransfer unterstützt BeLEARN innovative Projekte, die den digitalen Wandel in der Bildung vorantreiben.
Unterstützung
Ab Januar 2026 unterstützt BeLEARN bis zu 15 Primarschulen dabei, den digitalen Wandel aktiv und gezielt zu gestalten. Mit sechs Inputveranstaltungen und Coachings sollen Schulleitungen und Spezialisten/innen Medien und Informatik bei ihrem nächsten Schritt in der digitalen Transformation begleitet werden. Die Teilnahme für Schulen aus dem Kanton Bern ist kostenfrei. Kontakt:
Rolf Marti
Foto: Rolf Marti
EDUCATION 3.25