Lors du choix professionnel de leurs enfants, les parents jouent un rôle décisif à différents niveaux. Au début, ils inspirent à leurs enfants un certain sens du travail et influencent leur attitude face au travail et à un métier.
Plus ils font preuve d’ouverture d’esprit, mieux c’est pour l’enfant, selon Shirley Barnes, responsable du secteur d’activité Choix professionnel et d’études. En effet, il n’y a pas de « bonnes » ou de « mauvaises » voies de formation, et le succès futur dans la vie professionnelle n’est pas dicté par l’apprentissage d’un certain métier ou par la fréquentation d’une certaine école. Dans un premier temps, le plus important n’est pas la voie choisie mais le fait qu’une voie soit choisie qui puisse aboutir à un diplôme. Dans ce processus, les parents adoptent idéalement un rôle de partenaires et de motivateurs, comprennent les souhaits de leurs enfants et discutent avec eux des avantages et des inconvénients tout en faisant preuve de soutien, surtout dans les moments difficiles.
Plädoyer für die Berufsvielfalt
Niemand beeinflusst Jugendliche im Berufswahlprozess mehr als ihre Eltern. Die Zusammenarbeit mit diesen ist für die BIZ darum zentral. Shirley Barnes, Leiterin Geschäftsbereich Berufs- und Studienwahl, über die wichtigsten Hebel und die entsprechenden BIZ-Angebote.
Welchen Einfluss haben Eltern und Bezugspersonen in Elternrollen auf die Berufswahl ihrer Kinder?
Shirley Barnes Einen sehr grossen. Jugendliche reagieren auf ihre Eltern und deren Ansichten. Die Jugendlichen bewegen sich dabei irgendwo im Kontinuum zwischen starker Abgrenzung von den Ansichten der Eltern und dem Streben nach deren Zustimmung. Eltern haben also so oder so eine grosse Wirkung auf den Berufswahlprozess ihrer Kinder. Die Elternhaltung in Bezug auf den Ausbildungsentscheid ist für uns Beratungspersonen in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen darum eminent wichtig. Auch darüber hinaus spielen sie für uns eine zentrale Rolle: Wenn die Zusammenarbeit mit den Eltern funktioniert, hilft uns dies in der Begleitung der Jugendlichen.
Wie können Eltern die Berufswahl und damit die Zusammenarbeit mit den BIZ am besten unterstützen?
Zeigen sich Eltern offen gegenüber der Vielfalt der Ausbildungswege statt in überholten Kategorien von «besser und schlechter» oder «erwünscht und nicht erwünscht» zu verharren, erhöhen sie die Chancen enorm, dass ihre Kinder einen stimmigen und Erfolg versprechenden Entscheid treffen. Die Ausbildungswege – egal ob über die berufliche Grundbildung oder eine weiterführende Schule – haben keine Wertung an sich, sondern müssen einfach zum jungen Menschen, seinen Interessen, Fähigkeiten und seinem Potenzial passen. Es gibt keine guten und schlechten Bildungswege, und es ist auch nicht so, dass später im Berufsleben nur erfolgreich ist, wer einen bestimmten Beruf gelernt oder eine bestimmte Schule besucht hat. Das ist eine unserer wichtigsten Botschaften. Denn: Eltern, die hier einen engen Blickwinkel einnehmen und an alten Bildern ihrer eigenen Berufswahl festhalten, beschränken die Möglichkeiten und Chancen ihres Kindes. Am besten unterstützen sie es, wenn sie sich selbst hinsichtlich der Bildungswege und der erlernbaren Berufe aufdatieren und gemeinsam mit ihm in die Vielfalt der Möglichkeiten eintauchen.
In welchen Schritten ziehen die BIZ die Eltern bei?
Wo immer möglich, versuchen wir, Eltern von Anfang an aktiv einzubeziehen. So sind sie sehr willkommen in Beratungsgesprächen von Jugendlichen. Aber auch vorher schon sind sie für uns wichtig: Wir laden sie zu Elternorientierungen ein, an denen wir ihnen zusammen mit der Schule aufzeigen, wie der Berufswahlprozess funktioniert und welche Rolle sie darin spielen. Sie erfahren, welche Unterstützung sie in ihrer Verantwortung für den Berufswahlentscheid ihres Kindes einerseits von der Schule und andererseits von den BIZ bekommen.
Welche BIZ-Angebote richten sich direkt an die Eltern?
Die Palette ist inzwischen sehr breit und auf die verschiedenen Elternbedürfnisse ausgerichtet, die wir gegebenenfalls bei einem Beratungsgespräch vertiefen. Inspiration findet sich unter anderem in verschiedenen Videos sowie in Webinaren zum Thema berufliche Orientierung und dazu, wie diese bereits in frühen Lebensjahren ihren Lauf nimmt. Bei unserer Präsenz an wichtigen Berufs- und Ausbildungsmessen sowie in den BIZ-Printprodukten und -Erklärvideos schliesslich gehen Inspiration und Information Hand in Hand. Letztere steht auf unserer Website rund um die Uhr zum Abruf bereit (siehe Infobox).
Gibt es weitere Rollen, welche die BIZ bezogen auf die Eltern spielen?
Bei allen Dienstleistungsangeboten geht es um die Anliegen und Sorgen der Eltern in Bezug auf die Laufbahngestaltung ihrer Kinder: Wir nehmen uns dieser an, zeigen Alternativen auf und versuchen, die Sorgen zu verringern – denn sie sind für den ersten Berufswahlentscheid kein guter Ratgeber. Wichtig ist es, dass die Eltern Druck rausnehmen und die Jugendlichen den ganzen Berufswahlprozess durchlaufen lassen. Und sich daran erinnern, dass es sich beim Einstieg in die Ausbildung nach der obligatorischen Schule nur um die erste Weichenstellung handelt. Wichtig ist hier nicht so sehr, welcher Weg gewählt wird, sondern dass überhaupt ein Weg gewählt und nach Möglichkeit mit einem Abschluss beendet wird.
Wie können Eltern ihre Kinder in diesem Prozess sonst noch unterstützen?
Indem sie die Jugendlichen begleiten und bestärken, ihre Berufswünsche ernst nehmen, darüber diskutieren, die Fragen nach dem Warum stellen und auch jene nach der Passung: Warum interessiert dich dieser Beruf? Was fasziniert dich daran? Passen deine Stärken und Fähigkeiten zu den Anforderungen dieses Berufes? Wie sieht es mit den schulischen Anforderungen aus? Diese und weitere Fragen sind ein wichtiger Kompass. Eltern können ihre Kinder zudem bereits sehr früh an die Arbeits- und Berufswelt heranführen, indem sie von der eigenen Arbeit erzählen, die Kinder vielleicht mal an den Arbeitsplatz mitnehmen, den Zukunftstag nutzen oder als Familie gemeinsam eine Berufsmesse besuchen. Wichtig sind Eltern aber auch als Motivatoren, denn für Jugendliche ist die Phase der Berufswahl keine einfache: Sie können das Interesse verlieren, frustriert sein, Enttäuschungen erleben – und da ist es sehr bedeutend, dass Eltern stützend, aber auch fordernd und aufbauend da sind und den jungen Menschen immer wieder Mut machen, nicht aufzugeben. Die Elternzusammenarbeit beginnt also lange vor dem ersten Beratungsgespräch im BIZ.
Wohin soll die Elternzusammenarbeit künftig gehen? Gibt es anvisierte Schwerpunkte, geplante Projekte?
Eltern bleiben eine sehr wichtige Anspruchsgruppe für die BIZ. Sie zu erreichen und ihnen mit Rat und Tat zu begegnen, gehört weiterhin zu unseren Schwerpunkten. Dies insbesondere auch bei fremdsprachigen Eltern, die wir im Rahmen von Führungen an der Berufs- und Ausbildungsmesse BAM und an Infoanlässen bereits jetzt ansprechen. Die Frage, wie wir diese Elterngruppe in unser Bildungssystem einführen und für ihre eigene Rolle und für die Unterstützungsmöglichkeiten der BIZ im Berufswahlprozess sensibilisieren können, ist eine permanente Herausforderung für uns. Aber auch ganz generell ist es wichtig, dass es uns gelingt, Eltern – unabhängig davon, wie alt ihre Kinder sind – auf die Bedeutung ihrer Rolle in Bezug auf den Ausbildungswahlprozess ihrer Kinder anzusprechen. Ein konkretes neues Angebot dazu ist die Veranstaltung «Berufswahl in Sicht»: Damit sollen Eltern mit Kindern in der 5./6. Primarstufe in ihren Fragen zum in der Oberstufe startenden Berufswahlprozess abgeholt werden. Ziel ist, ihre Anliegen zu beantworten und ihnen die Zuversicht zu vermitteln, die für die optimale Unterstützung ihrer Kinder vonnöten ist. Eine weitere wichtige neue Dienstleistung sind jene Infoanlässe für Eltern, die aufzeigen, wie diese die Ressourcen ihrer Kinder schon in frühen Jahren stärken können.

Shirley Barnes (58)
ist Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin sowie Psychologin. Nach diversen Managementweiterbildungen leitet sie seit acht Jahren den Geschäftsbereich Berufs- und Studienwahl bei den BIZ Kanton Bern. Mit dem Thema «Eltern und Berufswahl» befasst sie sich schon seit den 1990er-Jahren.
Infobox
Bei den BIZ findet sich eine breite Palette an Angeboten, elektronisch genauso wie telefonisch und physisch vor Ort. Wollen Sie sich informieren? Haben Sie konkrete Fragen, in denen Sie sich beraten lassen möchten? Oder suchen Sie Inspiration? Für jedes Anliegen haben wir das passende Angebot: Informationen bieten neben den Elternorientierungen etwa der Elternnewsletter «BIZNotiz», Veranstaltungen wie zum Beispiel «Noch keine Lösung nach der 9. Klasse», unser telefonischer Infoservice (031 636 83 00, Montag bis Freitag, 9 –12 Uhr und 14–17 Uhr) oder die Infotheken, die ohne Anmeldung besucht werden können.
Übersicht der Elternangebote:
www.be.ch/biz-eltern
Karin Hänzi
Photo : màd
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