Les parents ont davantage de responsabilités au sein des écoles. En même temps, les attentes envers les enseignantes et enseignants augmentent. Pour que la collaboration entre ces deux parties fonctionne, elle doit être basée sur la confiance, le respect et la transparence.
Chacune des parties doit comprendre le point de vue de l’autre tout en se portant garant du mandat commun. Pour que se crée la confiance, il faut que les deux parties soient ouvertes au dialogue. Les enseignantes et enseignants doivent éviter que des murs s’installent ou que des fossés se creusent entre eux et les parents, ce qui entraînerait un conflit de loyauté pour les enfants.
Grâce à la participation active des parents, les écoles gagnent en transparence.
Parmi les instruments institutionnels pouvant encourager les parents à s’impliquer : conseils et forums de parents d’élèves et rencontres entre parents. Quand ils sont invités à participer à des projets scolaires et à apporter leur savoir, les parents ont l’impression de faire partie de l’école de leur enfant. Grâce à l’inclusion de parents délégués, les directions d’école peuvent aborder activement des questions et malaises naissants. En échange, les parents prennent conscience que l’école est un espace de vie et d’apprentissage pour tous les enfants, pas seulement le leur.
Am gleichen Strick ziehen
Eltern übernehmen an den Schulen mehr Verantwortung. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an die Lehrpersonen. Für eine gelingende Zusammenarbeit braucht es Vertrauen, Respekt und Transparenz.
Im Schulalltag nehmen Eltern und Lehrpersonen unterschiedliche Perspektiven ein: «Die Eltern sehen ihr Kind, die Lehrpersonen sehen alle Kinder», sagt Christine Staehelin. Die Primarlehrerin und Erziehungswissenschafterin unterrichtet seit 37 Jahren an der Volksschule im Kanton Basel-Stadt und ist Co-Autorin eines Leitfadens des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) zur Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern.1 Die 2017 publizierte Broschüre beleuchtet nebst den rechtlichen Grundlagen die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren einer gelingenden Kooperation, die auf gegenseitigem Respekt, Transparenz und einer guten Kommunikation basiert.
Erwartungsdruck
Beide Seiten – sowohl Eltern wie Lehrpersonen – stehen unter einem steigenden Erwartungsdruck, stellt Staehelin fest. «Eltern werden heute vermehrt eingebunden und müssen mehr Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig werden an die Schule und die Lehrpersonen immer höhere Anforderungen gestellt.» So nehme in der «meritokratischen Gesellschaft» der Bildungsabschluss an Bedeutung zu, was wiederum die Selektion in den Vordergrund rückt. «Das schafft Spannungs- und Konfliktfelder.» Komme dazu, dass die zahlreichen Schulreformen der letzten Jahre wenig dazu beigetragen hätten, das Vertrauen in die Institution Schule zu stärken. Im Gegenteil zweifelten immer mehr Eltern daran, ob die Schule das Richtige tue für ihr Kind. Dieser zunehmende Rechtfertigungsdruck gestalte die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern herausfordernder, sagt die Lehrerin.
Vertrauen und Dialog

Damit die Zusammenarbeit «zwischen den beiden wichtigsten Partnern» gelingt, ist gegenseitiges Vertrauen unabdingbar. Dazu gehört, dass Eltern und Schule am gleichen Strick ziehen. Dies illustriert die Lehrerin an Elternabenden mit dem Bild eines in der Luft schwebenden Drachens, dessen Schnur am Boden gemeinschaftlich gehalten wird. Damit verknüpft ist die Botschaft: «Nur gemeinsam bringen wir das Kind zum Fliegen.» Die Erwachsenen seien verantwortlich für das Wohlergehen des Kindes und auch Vorbilder dafür, wie Konflikte gelöst würden: «Wir müssen unsere unterschiedlichen Perspektiven verstehen und gleichzeitig für die gemeinsame Sache einstehen.» Gesprächsbereitschaft sei das «A und O» für die Vertrauensbildung. Das sei nicht immer leicht. Doch «jedes auf gegenseitigem Verständnis beruhende Gespräch, jeder gelöste Konflikt, jedes gegenseitige Entgegenkommen stärkt das Vertrauen.»
Wenig hilfreich ist es hingegen, wenn Eltern sich zu Hause mit ihrem Kind über Unzulänglichkeiten von Lehrpersonen austauschen – oder sich umgekehrt Lehrpersonen im Kollegium über Eltern beklagen, die ihren Pflichten nicht nachkommen. «Unter Umständen liegt lediglich ein Missverständnis vor, oder es fehlt den Betroffenen eine Information», gibt Staehelin zu bedenken. In solchen Fällen sollte zeitnah das Gespräch gesucht werden. «Das Schlimmste ist, wenn ein Kind in einen Loyalitätskonflikt zwischen Eltern und Schule gerät.» Auch sollten Lehrpersonen alles tun, um zu vermeiden, dass sich Fronten bilden oder Gräben vertiefen. «Wir sind die Profis, wir tragen die Verantwortung dafür, wie ein Gespräch verläuft.» Oft helfe es, bei Unverständnis nachzufragen statt sich zu verteidigen. «Es geht immer um das Interesse des Kindes.»
Wichtig sei zudem, dass die Eltern Einblicke in den Schulalltag erhielten und regelmässig zu Schulanlässen eingeladen würden. «Vorbehalte von Elternseite entstehen oft dort, wo diese Möglichkeiten fehlen.»
Klare Rollenteilung wichtig
Auch Beat A. Schwendimann, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle beim Dachverband LCH, erachtet es als wünschenswert, dass Eltern in die Schule einbezogen werden. «Man muss aber das richtige Format finden.» Nicht alle Eltern liessen sich auf die gleiche Weise ansprechen, und auch ihre Erwartungen an die Schule seien unterschiedlich. Das Spektrum reicht von den «Überinvolvierten», die über alles informiert werden möchten, bis hin zu abwesenden Eltern, «die man kaum erreicht». Es sei Aufgabe der jeweiligen Schulleitungen, für die lokalen Gegebenheiten passende Modelle zu entwickeln. «Eine Universallösung gibt es nicht.» Zu den niederschwelligen Angeboten gehören etwa Elterncafés, wo sich Mütter und Väter mit anderen Eltern und Lehrpersonen austauschen können.
Als wichtig erachtet Schwendimann zudem eine klare Rollenteilung. «Die Erziehung ist an erster Stelle eine Aufgabe der Eltern.» Dieses Rollenverständnis sei heute nicht mehr so tief verankert wie früher. Lehrpersonen sollten von den Eltern erwarten dürfen, dass sie ihren Kindern Verhaltensweisen und Werte wie Respekt oder Geduld vermittelten – und dies nicht an die Institution Schule delegierten. «Die Schule hat primär einen Bildungsauftrag und erst sekundär einen Erziehungsauftrag.»
Elternmitarbeit institutionalisieren
Mit der Beteiligung von Eltern gewinnen die Schulen an Identifikation und Transparenz: Davon ist Maya Mulle überzeugt. Die Organisationsberaterin und Mediatorin leitet das Netzwerk Bildung und Familie. Für das Buch «Schule21 macht glücklich» – herausgegeben vom Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSL) – hat die Expertin zusammen mit der Schulleiterin Monika Bloch eine Anleitung zur institutionalisierten Elternmitwirkung (EMW) verfasst.2 Gemeint sind Elternräte, Elternforen oder Elterntreffen. Zur EMW gehört auch, dass Eltern zur Mitarbeit in schulischen Projekten eingeladen werden, eigenes Wissen einbringen und sich dadurch als Teil der Schule ihrer Kinder erleben.
Schulen und Lehrpersonen müssten oft von den Vorteilen der Elternmitwirkung überzeugt werden, weiss Mulle. «Sie haben Angst vor Einmischung und vor Kompetenzüberschreitungen der Eltern.» Auf der anderen Seite hätten aber auch Eltern Angst, dass sich ihre Mitwirkung negativ auf die eigenen Kinder auswirke. Gemeinsame Projekte können diese Hürden abbauen. Die Leitung solcher Prozesse erfordert von den Verantwortlichen viel Fingerspitzengefühl: «Eltern, die Einzelinteressen vertreten, müssen manchmal von der Schulleitung auf ihre eigentlichen Aufgaben hingewiesen werden.»

«Willkommenskultur» als Voraussetzung
Mit dem Einbezug von Elterndelegierten als «Critical Friends» können Schulleitungen aufkommende Fragen und Missstimmungen proaktiv angehen. «Viele schulkritische Eltern konnten in schulische Prozesse eingebunden werden. Sie sind durch die Mitwirkung zu Verbündeten der Schule geworden.» Dabei wird den Eltern bewusst, dass die Schule ein Lebens- und Lernraum für alle Kinder ist – und dass die öffentliche Schule von vielen Akteuren und Rahmenbedingungen beeinflusst wird.
Wichtigste Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit ist für Mulle eine «Willkommenskultur»: Eltern sollen aktiv begrüsst werden und sich in der Schule wohlfühlen. Darüber hinaus müssten Mütter und Väter Informationen erhalten, die sie verstehen und nachvollziehen könnten – für Fremdsprachige zum Beispiel in Leichter Sprache oder durch die Nutzung von digitalen Messengerdiensten, die automatisierte Übersetzungen ermöglichen. «Die Investition in eine adäquate Kommunikation lohnt sich, um Vertrauen und eine Beziehung aufzubauen.»
- Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) (2017): Schule und Eltern: Gestaltung der Zusammenarbeit. Leitfaden für Schulen, Behörden, Elternorganisationen, Aus- und Weiterbildung.
- Eltern mit Wirkung. Beitrag von Monika Bloch und Maya Mulle in: Schule21 macht glücklich. Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz, 2021.
Theodora Peter
Photos : Ruben Ung
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